|
|
|
Kapitel zurück
|
Kapitel vor
|
|
| |
| Hiob 6 |
|
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] |
| |
1 |
Und Hiob antwortete und sprach:
|
| |
2 |
O daß mein Gram doch gewogen würde, und man mein Mißgeschick auf die Waagschale legte allzumal!
|
3 |
Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen meine Worte.
|
4 |
Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist; die Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung wider mich auf.
|
5 |
Schreit ein Wildesel beim Grase, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter?
|
6 |
Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß?
|
7 |
Was meine Seele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.
|
| |
8 |
O daß doch meine Bitte einträfe, und Gott mein Verlangen gewährte,
|
9 |
daß es Gott gefiele, mich zu zermalmen, daß er seine Hand losmachte und mich vernichtete!
|
10 |
So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, daß ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe.
|
11 |
Was ist meine Kraft, daß ich ausharren, und was mein Ende, daß ich mich gedulden sollte?
|
12 |
Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein Fleisch von Erz?
|
13 |
Ist es nicht also, daß keine Hilfe in mir, und jede Kraft aus mir vertrieben ist?
|
| |
14 |
Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.
|
15 |
Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, welche hinschwinden,
|
16 |
welche trübe sind von Eis, in die der Schnee sich birgt.
|
17 |
Zur Zeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden.
|
18 |
Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.
|
19 |
Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge Schebas hofften auf sie:
|
20 |
sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zu Schanden.
|
21 |
Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr sehet einen Schrecken und fürchtet euch.
|
22 |
Habe ich etwa gesagt: Gebet mir, und machet mir ein Geschenk von eurem Vermögen;
|
23 |
und befreiet mich aus der Hand des Bedrängers, und erlöset mich aus der Hand der Gewalttätigen?
|
| |
24 |
Belehret mich, und ich will schweigen; und gebet mir zu erkennen, worin ich geirrt habe.
|
25 |
Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt der Tadel, der von euch kommt?
|
26 |
Gedenket ihr Reden zu tadeln? Für den Wind sind ja die Worte eines Verzweifelnden!
|
27 |
Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen.
|
28 |
Und nun, laßt es euch gefallen, auf mich hinzublicken: euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen.
|
29 |
Kehret doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehret noch um, um meine Gerechtigkeit handelt es sich!
|
30 |
Ist Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?
|
| |
|
Kapitel vor |
| |
|
Bibelübersetzung 'Unrevidierte Elberfelder'
Weitere Informationen |